Dinner for One: 6 erstaunliche Fakten über den TV-Klassiker

In vielen deutschen Haushalten hat sich ‘Dinner for One’ zu einer beliebten Silvestertradition entwickelt. Miss Sophies berühmtes Geburtstagsessen wird in verschiedenen Versionen nahezu den ganzen Tag im Fernsehen ausgestrahlt. Ursprünglich wurde das Zwei-Personen-Stück auf britischen Theaterbühnen präsentiert. Aber wie fand dieser Sketch seinen Weg nach Deutschland? Die Geschichte dieses Klassikers wird Ihnen von Focus Online erzählt.

Jedes Jahr an Silvester erklingt aus dem Fernseher: „Same procedure as last year, Miss Sophie?“ – “Same procedure as every year, James!” Das Schauspiel „Dinner for one“ gehört für viele Zuschauer an diesem Abend zum festen Programm.

Miss Sophie (May Warden) feiert ihren Geburtstag. Auch zu ihrem 90. sollen ihre Freunde anwesend sein – doch diese sind leider in der Zwischenzeit verstorben. Mit dabei ist ihr Butler James (Freddie Frinton). Er bedient nicht nur die alte Dame, sondern muss auch die Rollen der verstorbenen Gäste einnehmen und der Jubilarin zuprosten. James leert brav jedes Glas und wird mit jedem Schluck betrunkener. So kommt es, wie es kommen muss: James verliert immer mehr seine Haltung – zahlreiche lustige Pannen inklusive.

  1. Dinner for One: Nicht überall ein Hit

Die Briten haben einen speziellen Humor und daher ist es überraschend, dass “Dinner for One” in Großbritannien weitgehend unbekannt ist. Anderswo, wie in Dänemark oder Österreich, lieben die Menschen James und Miss Sophie. Die kürzere Version des Schweizer Fernsehens läuft in Norwegen und Schweden. Bis Ende der 1960er Jahre weigerten sich die Schweden jedoch, “Dinner for One” zu zeigen – für ihren Geschmack trank James zu viel Alkohol.

Zu den Ländern, in denen die Sendung auch ausgestrahlt wird, gehören außerdem:

  • Belgien
  • Luxemburg
  • Estland
  • Australien
  • Südafrika
  • Grönland
  1. Die Darsteller sind hier unbekannt

In Deutschland sind Freddie Frinton und May Warden bekannt, aber in England eher unbekannt. James-Darsteller Frinton begann früh Sketche aufzuführen. Seine Rolle als Butler machte ihn hierzulande berühmt. Später erlangte er in seiner Heimat durch die Rolle eines tollpatschigen Klempners in der 40-teiligen Serie “Meet the Wife” Bekanntheit. Leider verstarb er im Alter von 59 Jahren an einem Herzinfarkt, weshalb die geplante farbige Version nicht aufgenommen werden konnte.

May Warden wurde hauptsächlich durch “Dinner for One” bekannt. Die Tochter eines Schauspielers hatte zuvor nie in einer Fernsehproduktion mitgespielt.

  1. Diskussionen um das Fell

James stolpert im Sketch elfmal über das Tigerfell. Beinahe hätte er im Studio des NDR über ein Eisbärenfell stolpern müssen. Freddie Frinton wollte lieber sein eigenes Tigerfell verwenden, da er darauf das Stolpern perfektionierte. Er argumentierte, dass der Kopf die perfekte Fallhöhe besäße.

  1. Verschiedene Variationen von “Dinner for One”

Ohne britisches Englisch wäre “Dinner for One” nicht so authentisch. Ursprünglich wollten die Macher den Sketch auf Deutsch aufnehmen, aber Freddie Frinton weigerte sich. Während seiner Zeit in der britischen Armee im Zweiten Weltkrieg entwickelte er eine leichte Abneigung gegen Deutschland.

Es existiert nur eine deutsche Hörfassung für Sehbehinderte – wahlweise in verschiedenen Dialekten wie Sächsisch. Der NDR zeigt außerdem am Jahreswechsel eine plattdeutsche Version, aufgeführt vom Schauspielensemble der Fritz-Reuter-Bühne Schwerin. Daneben gibt es zahlreiche Abwandlungen wie “Dinner op Kölsch” oder “Dinner for Brot”, eine Parodie auf KI.Ka mit der beliebten Figur Bernd das Brot.

  1. “Dinner for One” war zunächst ein Programmfüller

Bis in die 1970er Jahre füllten ARD und die dritten Programme ihre Lücken im Programm mit der Sendung. Erst seit 1972 wird “Dinner for One” jährlich am Silvesterabend gezeigt.

  1. “Dinner for One” hat einen wahren Kern

Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Sketch auf einer wahren Geschichte basiert. Herzoginnenwitwe Sophie Karoline Amalie von Sachsen-Gotha-Altenburg feierte Dinnerpartys mit ihren verstorbenen Freunden. Ihr Cousin Albert von Sachsen-Coburg und Gotha erlebte selbst einen solchen Abend. Später erzählte Queen Victorias Prinzgemahl seinem Sekretär von der ungewöhnlichen Feier. Jahre später entdeckte Laurie Wylie Aufzeichnungen über diese Anekdote, und so entstand das Drehbuch.